LANGENHAGEN


Langenhagen
Die Wietze - Grenze zweier Fürstentümer 

Über Jahrhunderte markierte die Wietze die Grenzen der Vogteien und Ämter Langenhagen, Bissendorf und Burgwedel. Gleichzeitig bildete der Fluss zwischen Langenhagen und Isernhagen die Grenze der Fürstentümer Calenberg und Braunschweig-Lüneburg. Bis zur Gebietsreform 1974 trennte er die Landkreise Hannover und Burgdorf, die zudem auch noch zwei unterschiedlichen Regierungsbezirken angehörten.

Wer also die Wietze im 16. und 17. Jahrhundert überquerte, befand sich damals bereits im „Ausland“. Die Isernhagener Seite gehörte zum Fürstentum Braunschweig-Lüneburg. Allerdings sprach man auf beiden Seiten des

Ufers Plattdeutsch, Maße, Münzen und Gewichte waren ähnlich und gegenseitig handelbar. Kriegerische Auseinandersetzungen hat es um diese Grenze nicht gegeben. Die Isernhagener und Langenhagener Landwirte waren trotzdem nur selten gut aufeinander zu sprechen, gab es doch immer wieder rechtliche Auseinandersetzungen wegen der Nutzung der Wietze, ihrer Säuberung und vor allem wegen der Weiderechte. Man besuchte sich nicht gegenseitig zu Schützen- und Erntefesten. Geheiratet hat man „über die Wietze“ nur in ganz wenigen Ausnahmefällen.


Gebietsaufteilung im 16. und 17. Jh.
Rechte/Quelle Foto: Joachim Vogler

Standort: Wietzeparkbrücke zum Seehaus               erstellt: 2015         Link zum PDF-Druck