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Siedlungshäuser am
Sollingweg und am Hilsweg (rot: 1. Bauabschnitt, blau: 2. Bauabschnitt Quelle: Deutsche Grundkarte 1: 5.000 |
Häuserzeile am
Hilsweg. Quelle: Stadtarchiv Langenhagen |
Langenhagen
Kriegs- und
Zivilbeschädigtensiedlung
Ende des II. Weltkrieges war Langenhagen nach über 200 Bombenangriffen zu 85% zerstört oder beschädigt.In den Sitzungen des von der Besatzungsmacht ernannten, später gewählten Gemeinderates, waren die Ernährungslage, der Zuzug von Flüchtlingen und die Wohnungsnot ständige Themen. Verstärkt wurde die Situation durch die Beschlagnahme unzerstörter Wohnungen für Mitglieder der britischen Besatzung.
Neben dem Wiederaufbau wurde durch den Zuzug von Menschen zusätzlicher Wohnraum dringend benötigt. Hierzu betrieb die Gemeinde Grundstücksbevorratung. Sie erwarb Grundstücke und vergab diese zu günstigen Konditionen, z.B. mit Gemeinde-Darlehen, an Bauwillige auf Erbpacht. Neben Siedlungsprojekten wie der Kriegsblindensiedlung „In den Kolkwiesen“ oder der Volksparksiedlung an der „Kananoher Str.“ entstand „An der Schulwiese“ (heute Sollingweg) und „Im Wiesengrunde“ (heute Hilsweg) die Kriegs- und Zivilbeschädigtensiedlung. Kriegsbeschädigte und Ausgebombte schlossen sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen und errichteten ab 1949 mit erheblicher Eigenleistung, mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde, mit Darlehen des Reichsbundes, des Deutschen Siedlerbundes und mit Arbeitgeberdarlehen 12 Einzel- und Doppelhäuser. Die Planung und Bauleitung übernahm Architekt Wilhelm Josef Voell. Die Häuser wurden ab Frühjahr 1950 bezogen. Ab Mitte 1951 wurden in einem 2. Bauabschnitt sieben weitere Grundstücke am Hilsweg bebaut.
Der Wohnungsbestand in der Gemeinde hatte sich von 1949 bis 1958 mehr als verdoppelt. Die Einwohnerzahl stieg im gleichen Zeitraum um über 8.000 auf 21.800 Bürgerinnen und Bürger.