LANGENHAGEN

Langenhagen
Alte Schule in Brink

Wann es in Brink die erste Schule gab, bleibt uns verborgen. Gesichert nachgewiesen sind die Namen der Schulmeister seit 1645. Hundert Jahre später, 1753, wird ein neues Schulhaus hinter dem jetzigen Gebäude in der Kastanienallee errichtet. Es ist strohgedeckt, 60 Fuß (ca. 20 m) lang, 42 Fuß (ca. 14 m) breit, hat eine Schulstube, eine Wohnstube und drei Kammern.

Der Schulmeister lebt vom Schulgeld der Schüler, von eigener Landwirtschaft und vom Leichenbegängnis: „Singen und die Toten nach dem Kirchhof bringen“. Die Bauern streiten mit dem Schulmeister, der sich häufig mehr um seine eigene Feldarbeit bemüht, um seine Familie zu ernähren, als die Kinder zu unterrichten: „Wenn unser Schulmeister 20 Morgen selbst bearbeitet, so wird er ein Ackermann und kann sich um unsere Kinder nicht mehr gehörig bekümmern“. Dagegen beschwert sich der Lehrer, dass die Schüler im Sommer Vieh hüten, auf dem Feld arbeiten und so den Unterricht versäumen.

Im Jahr 1878 wird dieses Schulhaus errichtet mit 2 Klassenräumen und der Lehrerwohnung. Der Lehrer oder seine Frau läuten auch die Bet-, Schul- und Gemeindeglocke. 1856 wird eine neue Glocke angeschafft und erhält 1882 einen hölzernen Glockenturm. Nachdem 1937 die neue „Brinker Schule“ in der Angerstraße eingeweiht ist, ist die Glocke entbehrlich.



Rechte/Quelle Fotos: Stadtarchiv
Altes Schulhaus, Kastanienallee,1878



Glockenstuhl der Gemeindeglocke
Sie wird im Keller der Hermann-Löns-Schule eingelagert, vergessen und erst 50 Jahre später wiederentdeckt. Eine „Auferstehung“ feiert die alte Gemeindeglocke an der Fassade des neuen Rathauses amMarktplatz. Hier schlägt sie zu jeder vollen Stunde und erinnert die Bürger an das alte Bauerndorf Brink.

Erinnert sei an Reinhold Schleese, Anfang des 20. Jh. Lehrer an der Brinker Schule, Gemeindeausschussmitglied und Initiator des Brinker Hafens am Mittellandkanal.

Standort: Kastanienallee 19       erstellt: 2013         Link zum PDF-Druck