LANGENHAGEN

Langenhagen
Mühlengeschichte


Bereits im ersten überlieferten Einwohnerverzeichnis von 1557, dem sogen. „Türkenregister“, ist „Mester Hans de Moller“, Meister Hans der Müller, auf dem Langenhagen erwähnt. 1612 und 1634 werden Jasper (Caspar) Wede, Tönnies Rust und Heinrich Stugke als Windtmüller vorm Langenhagen genannt. Es gibt somit in Langenhagen eine jahrhundertealte Mühlentradition. Insgesamt sind 8 Mühlenstandorte bekannt; allesamt Bockwindmühlen,
die bis zum Beginn des 20. Jh. in Betrieb waren. Diese Bauart hat den Vorteil, dass wesentliche Bausubstanz bei Abgängigkeit mit wenig Aufwand ersetzt oder der Mühlenkörper wie ein Fachwerkhaus umgesetzt werden kann. Bei Erbfolgen können sie als Mitgift zum neuen Standort „wandern“. Sie sind andererseits bei starken Stürmen, Blitzschlag und Feuer als Holzkonstruktionen besonders gefährdet.

Kircher Windmühle:
1594 erwähnt: „Caspar Wede, Kötter und Windtmöller“, im 19. Jh. im Besitz der Müllerfamilien Bendix und zuletzt Harms, 1910 abgebrochen. Standort südl. des Pferdemarktes auf dem Mühlenfeld.



Masper- oder Hainhäuser- Mühle

Masper- oder Hainhäuser Mühle:

Von der Vogtei Langenhagen 1672 als Erbzinsmühle an Cordt Engelke zur Maspe verpachtet. 1961 abgebrochen. Standort „beym Heinhause am Fuhrenkampe“; südl. des Hainhäuser Weges, gegenüber der Einmündung „Hainhaus“.


Wagenzeller Mühle
Wagenzeller (Kaltenweider) Mühle:
1602 errichtet, Mühle der Familie Wöhler in Wennebostel (Wedemark). 1876 heiratete Heinrich Wöhler nach Wagenzelle und die Mühle wurde nach hier umgesetzt. 1920 an Müller Franz Rabe verkauft. 1952 erwirbt der aus Schlesien stammende Müllermeister Gerhard Riemer die Mühle. 

Stucken Mühle:
Im 30jährigen Krieg zerstört. 1634 wieder aufgebaut. Aus der Chronik: „Mühlenzinß gibt Churdt Stuke von seiner Windtmühle in der Grindeßheide“. Nach dem II. Weltkrieg abgebrochen. Standort westl. des Stucken-Mühlen-Weges, 100m südl. des Hainhäuser Weges.

1963 wird der Betrieb eingestellt. In den 70er Jahren restaurierte Meister Riemer die Mühle mit finanzieller Unterstützung der Stadt Langenhagen. Seitdem ist sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie ist die zweitälteste Mühle Norddeutschlands. 1996 wurde sie an den jetzigen Besitzer Dieter Holzhausen vererbt.

Engelbosteler Mühle:
Information aus dem Erbregister von 1634: „Am 29. Nov. 1630 von einem ungeheuren Sturmwinde niedergeworfen“. Nachfolgerin 1637 erwähnt. Nachricht aus dem Einwohnerverzeichnis von 1660: „Das Müllerhauß bey der Windtmühlen“. Später abgängig und durch eine gemauerte Holländer Windmühle ersetzt. Diese ist 1908 abgebrannt. Standort nordwestlich des Friedhofs auf dem Engelsberg.



Brinker- oder Meineken- Mühle


Brinker- oder Meineken Mühle
1682 als Meineken-Mühle erwähnt. Früherer Standort Niedersachsenstraße - Ecke Man-rade. 1890 auf eine Bodenerhebung im Brinker Felde an der Apfelchaussee (heute verlängerte Tonkuhle/B 522) umgesetzt. Verkauf von Familie Meineke an Müllermeister Gerhard Rabe. 1926 abgebrochen.


Schulenburger Mühle
Schulenburger Mühle:
Im Erbregister von 1660 erwähnt, ca. 1730 erneuert. Um 1920 Einheirat von Müllermeister Gerhard Rabe. Bis 1953 in Betrieb, zuletzt als Schrotmühle. Am 15. Aug. 1953 durch einen Blitzschlag beschädigt und Ende 1955 abgetragen. Standort Schulenburger Mühle im Stadtteil Godshorn.

Krähenwinkler- oder
Stephani- Mühle

Krähenwinkler oder Stephani- Mühle:
Ursprünglicher Besitzer Heinrich Ehlers. Die Mühle brannte ab, Ehlers konnte sie mangels Vermögen nicht erneuern. Wiederaufbau durch Familie Mesenbrink (Information aus dem Erbzinsbrief vom 25. April 1729). Übernahme von Wilhelm Stephani durch Einheirat in die Vollmeierstelle Krähenwinkel Nr. 3. Später verpachtet an an Müllermeister Franz Rabe. 1928 wurde sie stillgelegt und abgetragen. Standort westlich der Walsroder Straße, südlich der Matthias-Claudius-Kirche.
Rechte/Quelle Fotos: Stadtarchiv Langenhagen

Standort: Wagenzeller Mühle in Kaltenweide (Mühlenweg)  erstellt: 2013            Link zum PDF-Druck


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