LANGENHAGEN


Engelbostel
Bahrenhaus auf dem Friedhof

Kaum ein Bahrenhaus hat sich erhalten oder steht unter Denkmalschutz und doch gehörten sie zu jedem Friedhof. Es ist also bemerkenswert, dass in Langenhagen gleich zwei dieser Häuser existierten, nämlich eines hier auf dem Engelbosteler Friedhof und eines auf dem kirchlichen Friedhof Karl-Kellner-Straße. Das Gebäude in Alt-Langenhagen musste bereits Ende des 19. Jh. dem Bau der Langestraße weichen.

Noch vor 100 Jahren wurden die Menschen nach dem Tode zu Hause auf die Beerdigung vorbereitet und aufgebahrt. Die Totenwache war ein wichtiges Ritual und dauerte 3 Tage. Schließlich war man es dem Verstorbenen schuldig, sich von seinem tatsächlich eingetretenen Tod zu überzeugen. Die Angst lebend begraben zu werden war weit verbreitet und sehr verständlich, wenn man die damaligen medizinischen Möglichkeiten berücksichtigt. Die Angehörigen, Nachbarn und Freunde konnten sich verabschieden, bis der Verstorbene auf den Friedhof gebracht wurde. Nur was passierte mit denjenigen, die kein Haus hatten? Für sie war das Bahrenhaus wichtig, denn auch hier konnte Totenwache gehalten werden. Es waren schlichte, geschlossene Häuschen, die als Polter- und Spukhäuser verrufen waren! Das ist nicht verwunderlich, denn Marder, Iltisse, Eichhörnchen und Katzen nutzten den Bau als Unterschlupf und machten dabei Geräusche, die einen nachts am Friedhof Vorbeigehenden schon erschrecken konnten.





Friedhofsmauer mit Bahrenhaus



Frontseite mit Eingangstür

Standort: Friedhof Engelbostel         erstellt: 2015       Link zum PDF-Druck